Freiwillige Feuerwehr Köln Löschgruppe Urbach·Elsdorf·Grengel

Freiwillige Feuerwehr Köln

Löschgruppe Urbach·Elsdorf·Grengel

Übungsdienst zum Einsatzstichwort „CHEMIE“

25.10.2015

Im Rahmen unseres Übungsdienstes trainierten wir das Abarbeiten einer Gefahrenlage mit einem Chemikalienaustritt. Aufgabe war es, die Gefahrenlage zu beurteilen, unsere Kräfte entsprechend einzusetzen und ein bestehendes Leck zu verschließen, sowie die notwendige Dekontamination vorzubereiten.

Als Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr gehört die Teilnahme an Übungsdiensten genauso dazu, wie die Einsatzbewältigung. Denn nur mit genug Übung können wir im Fall des Einsatzes sicher handeln.

Am 24.10.2015 war es so weit. Während ein Wohnungsbrand zu unseren Grundaufgaben gehört, sind Chemikalien doch eher ein Spezialgebiet. Da die Einsatzerfahrungen aufgrund der geringen Einsatzzahlen bei einer Freiwilligen Feuerwehr sehr gering sind, wurde auf das Fachwissen unserer benachbarten Feuer- und Rettungswache (FW) 8 in Köln-Ostheim zurückgegriffen.

Übungsort: FW 8, Ostheim.

Wir trafen uns auf der Wache um mit unseren vier Einsatzfahrzeugen nach Ostheim zu fahren.

Dort erwarteten uns die Kollegen der FW 8. Diese stellten die Übungsleitung und übten auch zu einem großen Teil mit uns.

Unser erstes Löschfahrzeug war vergleichbar zu einem realen Einsatz besetzt. Zu den Aufgaben des Gruppenführers gehört es, bei Eintreffen am Einsatzort die Einsatzstelle zu erkunden. Hierbei stellt er fest, um was für eine Lage es sich handelt. Vor Ort fand unser Gruppenführer einen Tank vor, aus dem eine klare Flüssigkeit tropfte. In unserem Fall, so viel sei verraten, natürlich Wasser.

Zu den Übungsdiensten gehört es aber auch, sich auf Situationen einzulassen und Szenarien mitzutragen. Somit konnte unser Gruppenführer aus sicherer Entfernung nicht ausschließen, ob es sich hier nicht um einen ätzenden und giftigen Stoff handelt. Wie im echten Einsatz musste jetzt alles sehr schnell gehen!

Unser Fahrzeug wurde in sicherem Abstand zur Gefahrenstelle abgestellt und der Angriffstrupp angewiesen sich mit Chemikalienschutzanzügen (CSA) auszurüsten. Diese Anzüge gehören nicht zu unserer üblichen Beladung und Schutzausrüstung (werden von einem Sonderfahrzeug mitgeführt), so dass sich der Angriffstrupp jetzt vor Ort noch umziehen musste. Dies ist übrigens in einem realen Chemikalieneinsatz genauso!

Die erste Schwierigkeit bestand nun darin in einen „Baumwolloverall“ zu schlüpfen und dann einen „Ganzkörper-Gummianzug“ überzuziehen. Dies ist deutlich schwerer, als es sich anhört! Die CSA gibt es nämlich nur in einer Größe! Das heißt in diese Anzüge muss sowohl unsere 1,60 Meter große Christina, als auch unser 1,90 Meter großer Max passen.

Der CSA stellt ein komplett geschlossenes System dar, denn Chemikalien können in allen Aggregatzuständen (fest, flüssig, gasförmig) auftreten. Um Unsere Atemwege zu schützen, tragen wir umluftunabhängigen Atemschutz, den sogenannten Pressluftatmer (PA), unter dem CSA. Verständigen können wir uns nur über ein Funkgerät mit Headset. Zum Anziehen brauchte der vorgehende Trupp zwingend Unterstützung durch Kollegen.

Die Aufgabe des Angriffstrupps war es nun vorsichtig an den beschädigten Tank heran zu treten und nach Warnschildern oder Hinweisen auf den austretenden Stoff zu suchen. Der Angriffstrupp ist Auge und Ohr des Gruppenführers, da dieser aus Sicherheitsgründen nicht nah an den Tank herantreten kann.

Leicht versetzt, wie im wirklichen Leben, traf unser zweites Löschfahrzeug an der „Einsatzstelle“ ein. Hier befand ich mich im zweiten Angriffstrupp. Unsere Aufgabe war es uns ebenfalls mit CSA auszurüsten. Während wir uns ausrüsteten wurde unser erster Angriffstrupp dekontaminiert (gesäubert) um den „giftigen Stoff“, mit dem sie vielleicht in Berührung gekommen sind, abzuwaschen. Dies ist besonders wichtig um gefährliche Stoffe nicht aus dem festgelegtem Gefahrenbereich heraus zutragen.

Unsere Aufgabe war es, das bestehende Leck im Tank zu verschließen. Es bedarf an Ausbildung und technischem Verständnis um diese Geräte korrekt anzuwenden. Ich war froh, dass wir als Trupp zu dritt vorgehen und im Team arbeiteten.

Was hier nach schneller Aufgabenbewältigung klingt füllte tatsächlich zwei Stunden, in denen wir unser Wissen nochmals vertiefen und Handgriffe üben konnten.

Impressionen von der Übung

 

Fazit: Ein lehrreicher Übungsdienst

Im Anschluss an die Übung folgte eine ausführliche Nachbesprechung mit den Kollegen der FW 8. Diese gingen mit uns einzelne Abläufe nochmals durch und gaben uns Tipps, wie manche Situationen schneller oder idealer zu lösen gewesen wären. Im Ganzen waren sie aber sehr zufrieden mit unserer Leistung!

Zum Abschluss wurde bei Kaffee und Kuchen (gestellt durch Christina) in geselliger Runde ein weiterer wichtiger Bereich der Feuerwehr gepflegt: die Gemeinschaft!

Die Gemeinschaft spielt bei unserer Tätigkeit eine sehr große Rolle, da wir uns im Einsatzfall auf einander verlassen können müssen!

Für uns alle und für mich war es ein sehr interessanter und lehrreicher Übungsdienst und ich hoffe, dass dieser Bericht ihnen unseren Übungsdienst etwas näher gebracht hat.

Sabrina Potrafke

Freiwillige Feuerwehr Köln

Löschgruppe Urbach·Elsdorf·Grengel

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